Schon die Einweihung des Ellmauer Steinkreises vor über 10 Jahren erfolgte durch einen tibetischen Lama, nun kam sogar ein Rinpoche, ein hoher Würdenträger dieser Religion, auf Einladung des Tourismusbüros Ellmau an den Wilden Kaiser und vollführte hier ein Ritual, um die Natur und die in ihr lebenden Menschen zu stärken.
Latri Nyima Dakpa Rinpoche aus dem Kloster sMenri („Medizinberg“) in Dolanji im Norden Indiens, machte auf seiner Reise durch Österreich am 25. Juni in Ellmau Station. Am Steinkreis oberhalb der Wochenbrunner Alm und unterhalb des Kaiserkopfes segnete er mit einem Feuerritual und einem sogenannten „Sang“-Gebet die Anwesenden und die Landschaft. Dabei wird, wie er sagt, die Energie von Mensch und Natur belebt, gereinigt und der Rauch trägt es hinaus und schafft Verbindung.
Auf die Frage, wie der Ellmauer Steinkreis auf ihn wirke, erklärte der Rinpoche, dass es ein kraftvoller, geschützter Platz sei mit dem Felsrund im Rücken und der Öffnung zum Tal hin. Und man könne die Kraft des Steinkreises stärken, wenn Leute sich hier oben treffen und vielleicht ein paar Blumen aufstellen.
Latri Nyima Dakpa Rinpoche selbst ist in dem Mutterkloster der 18.000 Jahre alten Bon-Tradition, die die ursprüngliche Religion Tibets noch vor dem Buddhismus darstellt, seit Jahrzehnten Lehrer und Begründer des Bon-Kinderheims, wo etwa 300 Mädchen und Buben leben und eine gute Schulbildung bekommen. Für die Finanzierung von Unterhalt, Kleidung und Ausbildung dieser Kinder aus sozial schwachen Familien oder Waisen aus Indien, Nepal, Bhutan und Sikkim ist der Rinpoche viel unterwegs und sammelt Spenden.
Auf seinen Reisen besucht er gern besondere Berge, vor Ellmau war er wieder am Großglockner, den er schon 2011 in einem Ritual mit dem Kailash, dem Heiligen Berg Tibets, verband. Die kleine Zeremonie am Ellmauer Steinkreis beeindruckte durch ihre Natürlichkeit und der Rinpoche selbst durch sein heiteres, gewinnendes Wesen.
Tibet Ritual at Wilder Kaiser Stone Circle
It was a Tibetan Lama who blessed the Ellmau Stone Circle more than 10 years ago at the inauguration, now Latri Nyima Dakpa Rinpoche from the sMenri Monastery in Dolanji in North India came to Ellmau and the Wilder Kaiser Mountains on June 25.
With a Fire Ritual and a “Sang” prayer he invoked, revived and strengthened the energy of the Ellmauer Stone Circle and those who had gathered there. The smoke then carries it out to nature and people living here and connects them, he says.
To Latri Nyima Dakpa Rinpoche the Stone Circle is a powerful place providing a safe setting with high cliffs in the back and a wide opening to the valley and the village. Whenever some people come up here, bringing some offering like flowers and joining together, this will empower the place and themselves, the Rinpoche believes.
Latri Nyima Dakpa Rinpoche has been a teacher for decades at the sMenri Mother Monastery of the 18.000 year old Bon tradition of the native Tibetan religion, that existed even before Buddhism. He also founded and manages the Bon Children’s Home at the monastery where about 300 girls and boys from poor families or orphans from India, Nepal, Bhutan and Sikkim receive a good school education. To finance their housing and upbringing the Rinpoche is a lot on the road for fundraising.
On his travels he enjoys visiting special mountains, so before coming to Ellmau he had stopped by the Großglockner again, where in 2011 he performed a ritual to connect the mountain with the Kailash, the Holy Mountain of Tibet. The ceremony at the Stone Circle now impressed everyone present by its natural simplicity and the Rinpoche himself with his cheerful, amiable nature.