Genau rechtzeitig hatte es geschneit und so strahlten die Lichterketten am 1. Dezember in Ellmau auf einer feinen, glitzernden Schneedecke und geleiteten stimmungsvoll in die Kirche hinein, wo sich bereits Musiker und Sänger eingefunden hatten. Es sollte ein besonderer Abend werden. Nicht nur für die Organisation RollOn Austria, deren Behindertenarbeit mit der Benefizveranstaltung unterstützt wurde, sondern für alle, die bei diesem besinnlichen „Z’sammkemma“ dabei waren.
Als die beliebte ORF-Moderatorin Barbara Stöckl, die für ihr echtes Engagement bei Menschen und sozialen Projekten bekannt ist, an einem kleinen Lesepult neben dem Altar Platz nahm und begann, Texte vorzutragen, die direkt ins Herz gehen und auf gute Art nachdenklich stimmen, war es im ganzen Kirchenschiff spürbar, das ursprüngliche Adventsgefühl. Und es wurde noch intensiver und feierlicher mit jedem Musikstück, das die Weissbacher Bläser aus dem Pinzgau, der heimische „Bloakner 4Gsang“ und der Loferer „Zugin“-Spieler Norbert Brandtner mit seiner Partnerin Johanna Holzner an der Harfe darboten.
Barbara Stöckl hatte eigene Texte mitgebracht, aber auch solche ausgewählt, die ihr von Lesern und Fernsehzuschauern geschickt worden waren. „Ich möchte damit einstimmen auf diese besondere Zeit, wo es darum geht, zu sich selbst zu kommen. Es geht um Momente, die das Leben stärken, das ist ja auch die Botschaft von RollOn, das behinderte Leben als einen Lehrmeister sehen und anderen die Augen dafür öffnen“, erzählt Barbara Stöckl. „Und es handelt immer auch von der Vorstellungskraft, die Wunder bewirken kann“.
Marianne Hengl, die Obfrau von RollOn Austria, erklärte, dass der Abend für sie ein bisschen wie Heimkommen sei, da sie sich im Sommer bei der Sendung „Gipfel-Sieg“, die auf dem Hartkaiser aufgenommen wurde, sofort in Ellmau herzlich aufgenommen fühlte, und deshalb diese vorweihnachtliche Veranstaltung wieder hier machen wollte. Mit Barbara Stöckl verbindet sie eine schon sehr lange Freundschaft und „wir verstehen uns und halten zusammen, egal, ob es gerade gut läuft oder nicht“, verrät sie mir.
Für den Gastgeber, Pfarrer Michael Pritz, war es ein guter Abend, um Achtsamkeit und Perspektivenwechsel zu üben, und für viele Besucher auch eine Gelegenheit, diese Stimmung noch zu verstärken, indem sie einen funkelnden „Engel mit nur einem Flügel“ mit nach Hause nahmen. Dieses Schmuckstück erinnert daran, dass auch etwas oder jemand, der nicht perfekt ist, Schönheit besitzt.
