An Maria Himmelfahrt feiern wir den Aufstieg der Heiligen Gottesmutter. Der Legende nach wurde ihr Sarg noch einmal geöffnet, doch statt ihres Leichnams war er gefüllt mit wohlduftenden Blumen und Kräutern. Dieses Symbol der Schönheit und der Fülle, das Maria uns noch in ihrem Tod hinterließ, wird jedes Jahr am 15. August bei der Messe zu ihren Ehren wieder mit neuem Leben erweckt.
Denn es ist Brauch, dass die Bäuerinnen des Ortes am Vortag gemeinsam die aus eigenen Gärten gepflückten Blumen und Kräuter zu feinen Sträußen binden, die während des Marien-Gottesdienstes geweiht und nach der Messe an die Pfarrgemeinde verteilt werden.
Dieses Jahr lud Christine Gruber, die neue Ortsbäuerin von Ellmau, auf ihren Hof Oberleiten ein, wo in geselliger Frauenrunde aus der bunten Blumenpracht 150 Sträuße entstanden. Da alle Sommerblüten und Pflanzen Mitte August ihre höchste Kraft entfaltet haben, gelten diese „Weihbuschen“ vom Hochfrauentag als besonders wirksam. Deshalb werden sie gleich zum Trocknen aufgehängt und bei bestimmten Anlässen gibt man ein paar der Kräuter daraus etwa zum Futter für die Tiere beim Almauftrieb im nächsten Jahr oder räuchert mit den geweihten Salbeiblättern Haus und Hof während der Rauhnächte.
