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RORATE – in Erwartung des Lichts

Veröffentlicht am

7. Dezember 2022

von

Sabina Moser

Ellmau feiert Rorate-Messen mit musikalischer Begleitung traditionell an den Mittwoch-Morgen im Dezember vor Heilig Abend um 6 Uhr früh.
Rorate-Messen drücken auf besonders stimmungsvolle Weise aus, worum es im Advent eigentlich geht: die Vorbereitung zur Ankunft des Erlösers, die Erwartung des Lichts in der Finsternis. Wenn diese kirchlichen Feiern vor Sonnenaufgang von Gesang begleitet werden, wie es in Ellmau der Fall ist, dann verbinden sich geistliche Botschaft und Musik auf innige Weise und wirken lange nach. Ursprünglich waren Rorate spezielle Lichtmessen zur Verehrung Mariens, der im Evangelium vom Erzengel Gabriel verkündet wird, dass sie auserkoren ist, den Heiland zur Welt zu bringen. Deshalb wurden diese Gottesdienste auch oft „Engelamt“ genannt. „Und weil das Evangelium ja früher auf Latein vorgetragen wurde“, erzählt der Pfarrer von Ellmau, Mag. Michael Pritz, „trat anschließend ein Ministrant als Engel verkleidet vor die Gemeinde und drückte so die Verkündigung aus.“
Für den Seelsorger liegt die Bedeutung der Rorate-Messen in der Stille der frühen Stunde, die durch das Licht der Kerzen oder, wie früher üblich, von Wachsstöckerln verstärkt wird. „Der Name Rorate stammt ja von dem Liedvers ‚Rorate caeli…‘ – ‚Tauet, Himmel, den Gerechten…‘. Den Tau sieht man zuerst nicht, man hört ihn nicht. Dieses Bild entspricht der tiefen Sehnsucht nach dem Erlöser“, umschreibt Pfarrer Pritz die ganz eigene Stimmung dieser Lichtfeier im Advent.

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