Pfarre

Fronleichnamsprozession Ellmau 2022

Veröffentlicht am

16. Juni 2022

von

Sabina Moser

Das Fest vom „Leib des Herrn“ (Fronleichnam) geht zurück auf die belgische Ordensfrau Juliana aus Lüttich, die im 13. Jahrhundert lebte und sich dafür einsetzte, dass die Gegenwart Christi in Brotgestalt einen eigenen Feiertag im Kirchenjahr bekommt. Sie wurde lange für diese Idee ausgelacht, doch im Jahr 1246 wird in der Kirche St. Martin in Lüttich das erste Fronleichnamsfest gefeiert. Als der Erzdiakon Jakob von Troyer aus Lüttich zum Pabst gewählt wird, führt er als Pabst Urban IV. schließlich 1264 Fronleichnam für die ganze Kirche ein.
An Fronleichnam feiern wir die Einsetzung der „Eucharistie“ (Danksagung) beim Abendmahl, Leib und Blut Christi zu empfangen und damit auch, dass Gott Mensch geworden ist und wir an seiner Göttlichkeit teilhaben dürfen. Mit der Fronleichnamsprozession tragen wir diesen Glauben aus der Kirche hinaus in die Welt, segnen die Flure und Felder und sagen Dank.
Wallfahrten und Prozessionen erinnern uns auch daran, dass wir das ganze Leben auf einer Reise sind. Hin zu uns selbst und zu Gott.
In Ellmau wurde am 16. Juni 2022 nach zweijähriger Corona-Pause wieder eine Prozession zu Fronleichnam begangen unter Teilnahme des Trachtenvereins, der Blasmusikkapelle, der Freiwilligen Feuerwehr, des Kirchenchors, des Männerchors, der auch während der von Ortspfarrer Michael Pritz zelebrierten Messe stimmungsvolle Lieder beitrug, der Landjugend und der Kassettlfrauen. Und die Kinder, die vor kurzem die Erstkommunion erhalten haben, begleiteten den Zug ebenfalls, auch als Blumenmädchen.
Dieses Jahr führte die Prozession zu drei Altarstationen auf dem Weg nach March. Zuerst im Dorf beim Hotel Hochfilzer, wo unterhalb des Hochfilzer Kreuzes ein Altar errichtet worden war. Unterstützt von Bruder Stanislaus las unser Pfarrer aus dem Evangelium und der Kirchenchor stimmte ein erstes „Pange Lingua“ („Besinge, Zunge“) an, den Eucharistischen Hymnus. Nach dem Segen ging es weiter die alte Straße Richtung Going entlang zur Danzer Kapelle, die ebenfalls mit einem kleinen Altar und Blumenschuck die nächste Station darstellte. Begleitet wurde die Prozession von den Statuen des Guten Hirten, der Heiligen Notburga und des Schutzengels, die von der Landjugend getragen wurden, während die Kassettlfrauen die Mutter Gottes auf ihre Schultern nahmen.
Vor dem Marcher Kreuz gelangte der Fronleichnamszug dann zum dritten Altar, auch liebevoll hergerichtet, vor dem die Blumenmädchen wieder Rosenblätter in die Luft warfen. Musikalisch umrahmt von den Chören und der Blaskapelle teilte der Pfarrer den Segen über die anwesende Gemeinde und das Land, ehe die Prozession mit dem Allerheiligsten unter dem Himmel, der von Männern des Trachtenvereins getragen wurde, noch einmal beim Hochfilzer Altar Station machte, ehe sie wieder zur Pfarrkirche St. Michael zurückkehrte.

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