Steinerner Tisch

Gerichtsstein und Gerichtstisch

Steinerner Tisch

Bereits in einer Kirchenrechnung des Jahres 1631 wird „der Kramer beim Stainen Tisch, Georg Ötinger“ erwähnt.
Der Steinwürfel mit einer etwa 8 cm dicken und 60 x 65 cm messenden Platte aus Grauwacke/Zillertaler Strahlstein befindet sich vor dem Haus „beim Anwalt“ – so benannt nach den Berggerichtsanwälten, die ab 1549 hier wohnten und die Verträge der Bergknappen etc. für den Bergbau am Rerobichl regelten.
Im Erdgeschoß befand sich bis 1998 die Gemischtwarenhandlung der Familie Gurtner – ein beliebter Treffpunkt des Ellmauer Ortsteils „Steinerner Tisch“.

Am 12.Mai 1809 unterzeichnete der Bayerische General von Wrede auf dem Steinernen Tisch folgenden Tagesbefehl:

„…Soldaten! Euer General, dessen einziger Stolz und Glückseligkeit bisher war, wenn Euere moralischen Handlungen Euerer Disziplin, Eueren militärischen Taten gleichblieben, spricht mit Tränen in den Augen zu Euch und sagt Euch, daß Euere Gefühle von Menschlichkeit in Grausamkeit ausgeartet sind. Ich fordere Euch auf, von heute an wieder das zu sein, was Ihr sein sollt und müßt: Soldaten und Menschen.
Sollten gegen Erwartung Unwürdige unter Euch sein, die von heute an einen Unbewaffneten morden, die Häuser plündern und anzünden, so bin ich gezwungen, Beispiele zu geben, die solchen schändlichen Handlungen angemessen sind.“

Dieser Aufruf bewirkte, daß in der Folge keine Ausschreitungen mehr vorkamen und geraubtes Gut zurückgegeben wurde, wie eine Bestätigung des Vikars zeigt: „Der Herr Sergeant hat mir Endesgefertigten die abgenommenen Sachen von verschiedenen Qualitäten richtig überliefert. Ellmau, den 13. Mai 1809. Sebastian Koidl, Pfarrer.“

Steckbrief

Bezeichung:
Steinerner Tisch
Straße / Flurname:
Steinerner Tisch Nr. 22
Ortsteil:
Steinerner Tisch
Eigentümer*in:
Familie Willibald Gurtner
Betreuer*in:
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Bilder

Standort